Habe ich zu viel? Zu viel von allem?
Vielleicht habe ich zu viel.
Vielleicht kaufe ich zu viel.
Vielleicht bleibt so weniger für solche Erlebnisse übrig. Solche Erlebnisse, die einen wirklich bereichern. Das Herz voller machen und nicht den Schrank.
Vielleicht habe ich zu viel.
Zu viel, um mich zu entscheiden. So viel, dass mich Kofferpacken jedes Mal vor ungeahnte Herausforderungen und mittelschwere Entscheidungskrisen stellt.
Nicht, dass ich nicht all meine Sachen schätze. Ganz im Gegenteil. Denn sie sind Schätze. Sammelstücke, in denen Leidenschaft steckt. Dinge, auf die ich stolz bin sie zu besitzen, gefunden oder geschenkt bekommen zu haben. Nichts davon würde ich hergeben wollen.
Aber seien wir mal realistisch – wann soll ich das alles tragen?
Nehmen wir aus gegebenem Anlass mal einen simplen Strandurlaub an der Ostsee als Beispiel, um das Problem zu verdeutlichen:
Ich habe inzwischen drei zauberhafte Badeanzüge, zwei tolle und super günstig geschossene Bikinis von H&M und einen noch zauberhafteren von Triangl. Wie viele davon brauchst du aber in einer Woche Urlaub?
Eben! Vielleicht mal zwei zum Wechseln nach dem Schwimmen. Vielleicht aber auch nur einen, weil es 30 Grad heiß ist und die Teilchen sowieso sofort trocknen, wenn du kurz in der Sonne liegst.
Mitgeschleppt hast du aber alle und mit ihnen den selbstauferlegten Druck sie auch alle mal zu tragen. Und am besten auch der Welt per Foto zu zeigen, was du hast. Denn wenn es keiner sieht, war es dann überhaupt da?
Ebenfalls mitgeschleppt habe ich ca. zehn verschiedene Ketten, sechs Paar Ohrringe und fünf verschiedene Uhren.
Die Wahrheit ist aber, dass du am Strand keine Uhr brauchst! Du willst nämlich gar nicht wissen, wie spät es ist. Du musst und willst nirgendwo hin und die Sonne und dein Magen sagen dir auch so, wann es Zeit ist für einen kleinen Mittagssnack. Du brauchst am Strand auch keine Ohrringe, keine riesigen Quasten auch wenn sie optisch noch so gut zum Beachlook passen würden und du dich beim Kauf schon damit in der Brandung gesehen hast. Du brauchst auch keine große bunte Boho-Kette, auch wenn die zusammen mit Turban und Badeanzug Nr. 3 auf einem Foto einfach mega aussehen würde. Die Wahrheit ist, Ringe am Finger reichen völlig aus, um gelegentlich den Bräunungsfortschritt zu überprüfen. Und die guten Uhren vertragen sich sowieso nicht so gut mit den feinen Sandkörnern, den wohl schönsten und langanhaltendsten Urlaubsmitbringseln.
Auch die zehntausend Kleider und kurzen Hosen, bunten Sandalen und Flip Flops en masse, bei deren Kauf du dich am hellen Strand oder der Flanierpromenade gesehen hast, wirst du nicht auftragen können.
Die Wahrheit ist nämlich, dass du morgens einfach nur schnell ans Meer willst, die gleichen Shorts wie am Vortag anschmeißt – 10 Minuten tragen am Tag machen schließlich keinen Schmutz – und losziehst. An den Füßen die bequemsten und ältesten Flip Flops, die du hast – sobald der erste Sand zu sehen ist, ist barfuß laufen sowieso viel besser.
Und sollte doch mal ein Abend dabei sein, an dem du nach Sonne und Meer noch Kraft hast auszugehen, ziehst du das kleinste, kürzeste, engste und schwärzeste kleine Schwarze an das du hast. Schließlich bist du im Urlaub und wann und wo wenn nicht hier kannst du dich mal trauen so völlig overdressed herumzulaufen, kennt dich ja niemand.
Ja, die Wahrheit ist, ich hätte ca. 95% der Dinge und Klamotten die ich in meinem Strandurlaub, dabei hatte nicht gebraucht. Die drei verschiedenen Parfümflakons in Originalgröße eingeschlossen – Parfum macht in Kontakt mit Sonne nichts Gutes auf der Haut. Aber hey, hätte ja sein können ich möchte lieber nach Orange riechen, statt nach Blumen oder meinem geliebten The One. You never know.
Was braucht man also im Strandurlaub wirklich?
Dank meiner riesigen Auswahl hat es mir tatsächlich an nichts gefehlt und somit konnten sich einige der mitgeschleppten Schätze als wahre Must-Haves erweisen. Damit ich das für den nächsten Urlaub in einer erneuten Kofferpack-Krise nochmal nachlesen kann und vielleicht den ein oder anderen von euch vorm Schleppen, Ich-muss-mich-dreimal-am-tag-umziehen-Stress oder aber einer Shit-ich-habe-was-wirklich-wichtiges-vergessen-Attacke bewahren kann, hier meine Empfehlungen für die optimale Strandurlaub Austattung:
- Jeans für kalte Tage
- Jeansshorts für warme Tage
- Weißes Shirt geht immer
- Weiße Bluse für frische Tage oder Abende
- Tageskleid
- Schickes Kleid
- Strickjacke
- Windjacke
- Kapuzenpullover
- Kaftan für den Strand wenn die Sonne mal zu viel wird
- Badeanzug
- Bikini
- Sonnenbrille logisch
- Korbtasche perfekt für Strandausrüstung und als Kopfablage
- Gutes Buch
- Sonnencreme wichtig und du wirst trotzdem braun
- Tuch auf dem Kopf perfekt gegen Sonnenstich, unterm Kopf super als Kissen
- Powerbank für iPod und Smartphone (ohne gehts ja doch nicht)
- Kleine Tasche in welche die Technik sandfrei verstaut werden kann
- Und ganz wichtig: deine Lieblingsmenschen
Meine helle Bluse ist übrigens von Revel, dem neue Label aus meiner Heimat Thüringen, von dem ich euch neulich schon erzählt habe. Sie war ein super Urlaubsbegleiter, weil tag- und abendtauglich, luftig und trotzdem angezogen. Und übrigens aus so weichem Stoff, dass man sie sogar bei leichtem Sonnenbrand noch gut tragen kann.
Bluse Revel – Jeans Only – Tasche Pepe Jeans – Uhr Rosefield
Zum Geburtstag habe ich übrigens eine Mopsspardose bekommen. Natürlich werde ich das Sammeln und Horten von schönen Dingen nicht aufgeben können. Leidenschaft ist Leidenschaft. Aber ich werde mir zumindest Mühe geben in Zukunft weniger Strandaccessoires für eventuelle Urlaube oder andere Eventualitäten zu kaufen und stattdessen den Porzellanmops öfter mal mit Kleingeld zu füttern – für Erlebnisse, die mich wirklich bereichern. Erlebnisse, die in meinem Herzen bleiben und es noch ein wenig voller machen.
– Julie –
In freundlicher Zusammenarbeit mit Revel
Pics by DLPhotography
haha, die selben Probleme habe ich auch. Mein Koffer ist vollgestopft bis oben hin und die Hälfte hatte ich nach dem Urlaub nicht mal an.
Aber es ist einfach jedes Jahr wieder das selbe, das wird sich nie ändern.
Die Fotos find ich wirklich ganz toll. Die Stimmung auf den Bildern ist super!
Liebe Grüße
Susanne
Author
Dankeschön! Ja, das geht uns bestimmt allen so 🙂 Ich versuche mich das nächste Mal daran zu halten – vermutlich klappt es nicht 😉
Du hast sehr Recht mit deinen Gedanken! Leider ist ein Strandurlaub schnell wieder vorbei und die Erkenntnisse sind schnell wieder weg, warum auch immer. Ich kaufe jedes Mal zu viel zeug für den Urlaub, was ich entweder gar nicht erst mit nehme oder dort nicht benutze/ trage.
Dieses Jahr habe ich mir eine Liste gemacht, eine knallharte, zum Koffer pacen. Mal sehen ob es klappt!
Deine Fotos sind sehr schön geworden, allerdings sieht es nicht wirklich nach Sonnenbrand aus…. Schöne Tasche auch!
Liebe Grüße
Claudine, http://www.claudinesroom.com
Author
Das stimmt, den Sonnenbrand gab es auch erst später und hier haben wir ja eher ein bisschen die Abendstimmung genutzt 🙂
Kommt halt auch ein bisschen auf den Urlaub an aber ich tendiere auch dazu viel zu viel einzupacken… ja Frau will ja für alles gerüstet sein und auf keinen Fall frieren und der Lieblingsmensch mag es ja auch wenn wir uns nicht täglich gleich anziehen.
Liebe Grüsse
Daniela
Author
Das stimmt, ich habe schon auch gerne Auswahl, aber im Strandurlaub brauch ich wirklich nicht so viel habe ich jetzt festgestellt. Meinem Lieblingsmensch ist auch vollkommen egal, ob ich zwischen zwei oder fünf Bikinis wechsle 🙂
Wunderbares Outfit und ein sehr schöner, nachdenklicher Post dazu! Ich mag die Bilder auch total gerne.
Author
Danke liebe Andrea 🙂