Endlich hat uns der Sommer erreicht. So richtig! Zeit wird’s! Zeit wird es auch, euch noch ein bisschen was von meinen Reisen in den letzten Wochen zu zeigen. Einer der spektakulärsten Punkte auf unserer Karte waren für mich auf jeden Fall die Niagarafälle!
Ich kannte die Fälle ehrlich gesagt aus dem Trickfilm Woody Woodpecker. Ich glaube ich habe mir unzählige Male angeschaut wie dieses kleine verrückte Vögelchen in einem Fass die Fälle heruntersauste. Und noch ehrlicher gesagt dachte ich, die Niagarafälle sind die größten Fälle der Welt. Sind sie nicht. Oder die längsten. Sind sie nicht. Für mich aber die Schönsten. So lange zumindest, bis mir andere Wasserfälle etwas anderes beweisen. Um mal bei meiner Unwissenheit zu bleiben, ich dachte, die Niagarafälle wäre mitten im Wald. Irgendwo so ganz urig eben. Sind sie aber nicht. So ungefähr gar nicht.
Mit einem Mietwagen sind wir super günstig von Toronto bis nach Niagarafalls, die Stadt auf der kanadischen Seite der Fälle, gefahren. Wenn man weniger Pech hat als wir und keinen Stau erwischt, dann dauert das gerade einmal 1 1/2 Stunden. Klick mal:
Dort angekommen, bin ich erstmal völlig geflasht. Nicht wegen der Fälle. Sondern wegen dem ganzen bunten, blinkendem, lauten Kitsch in dieser Stadt. Unglaublich. Und so langsam wird mir klar, warum ich bei der Frage nach Wanderschuhen ein kleines Schmunzeln von meiner männlichen Reisegruppe erntete.
Wenn man sich durch das bunte Klimbim durchgewühlt hat, sieht man sie dann aber endlich. Die Niagarafälle. Und es ist einfach nur wow! Awesome. Um mal wieder das beliebte amerikanische Wort ins Spiel zu bringen.
Natürlich sehen wir keine in Fässern fahrenden Menschen. Aber ich finde es auch so schon spektakulär genug. Mit einem Boot kann man sehr nah an die Fälle heran fahren, das sieht mir von oben schon unheimlich aus. Und auch so finde ich unglaublich, wie nah man hier über all ans Wasser heran kann. Nur wenige Meter und ein bisschen Zaun trennen einen vom Fluss. Und zack könnte man doch die Fälle herunter segeln. Nur ohne Fass.
Mein aufmerksamer Fotograf stellt fest, dass wir, wenn überhaupt, jetzt ein Foto schießen müssen. Weiter hinten regnet es dauerhaft. Die Wucht der Fälle wirbelt so viel Wasser auf, dass wir selbst vom Flugzeug aus die Wasserfront gesehen haben. Und was bei Wasserkontakt auf meinem Kopf abgeht wissen wir inzwischen alle. Zum Glück hatte ich ja nachgefragt und mich nicht ins Trekkingoutfit geworfen. Stattdessen habe ich den einzig milden Tag in Kanada genutzt und mein gestreiftes Kleid von Zara angezogen. Bisher hatte es nur winterliche Auftritte und sollte schließlich auch mal was von der Welt sehen.
Auf der amerikanischen Seite – und ja, man reist dann mal kurz in die USA ein – steht man genau über den Fällen. Ich wundere mich auch hier ein bisschen über die zugelassene Nähe. In Deutschland wäre hier vermutlich alles mit dickem Panzerglas abgesichert. Könnte ja jemand über’s Geländer fallen. Gegenüber sehe ich es blinken und funkeln. Bunte Lichter und Casinos. Irgendwas spuckt da auch Feuer. Auf dem amerikanischen Kontinent ist eben alles ein bisschen anders.
Mit einem Aufzug fahren wir im Berg nach unten. Wir haben ein neues Outfit bekommen. rutschfeste Sandalen aus Moosgummi, die man hinterher spenden kann und gelbe Plastiktütenmäntel als Schutz gegen das Wasser. Oder herumfliegende Vögel. Unten angekommen ist es wieder einfach nur wow. Awesome eben. Man steht genau da, wo die Wassermassen auf die Felsen knallen. Und wird ordentlich nass.
Der Besuch der Fälle war wirklich, Achtung Achtung: Awesome! Ich kann ein bisschen verstehen, dass die Amerikaner dieses Wort so mögen. Es trifft einfach so ein Gefühl. So ein Wow-Ding. Und genau das mag ich irgendwie an Amerika. Diese Begeisterungsfähigkeit. Hier ist alles so wow. Dieses positive Lebensgefühl, auch wenn natürlich vieles nicht positiv ist. Trotzdem ist da dieser Schwung. Dieser Zusammenhalt, so ein Wir-Gefühl. Und wenn sie dafür eben buntes Geblinke brauchen, why not?!
– Julie –
Pics by DLPhotography
Oh wow, krasse Eindrücke! 🙂 Da würde ich auch so gern mal hin!
Author
Ja, das lohnt sich auf jeden Fall 🙂